Warum du beim Üben nicht besser wirst – und was du sofort ändern musst
Schon mal mit jemandem geredet, ohne wirklich zuzuhören?
Klar. Jeder hat das schon gemacht. Zu müde. Kein Bock. Schon die Antwort im Kopf, bevor der andere überhaupt zu Ende gesprochen hat.
Und was passiert?
Man wartet nur, bis man seinen vorbereiteten Satz abfeuern kann.
Null Verbindung. Null Fortschritt.
Jetzt übertrag das aufs Üben.
Du trommelst, singst, übst – aber hörst dir selbst nicht zu. Dein Körper schreit schon lange: „Ey, das tut weh! Fühlt sich komisch an!“ – und du machst einfach weiter.
So war’s bei mir auch.
Ich hab jahrelang mit einer falschen Technik gespielt. Komplett verkrampft. Hat keiner was gesagt – auch ich selbst nicht.
Warum? Weil ich mir nicht zugehört hab. Ganz einfach.
Warum singen oder sprechen bei vielen Schmerzen verursacht:
- Kratzen im Hals. Heiser nach dem Singen.
- Und trotzdem machen sie weiter.
- Kein Innehalten. Kein Nachdenken.
Der Grund:
Du ignorierst die Warnsignale.
So wie Leute, die beim Autofahren das rote Lämpchen ignorieren und dann überrascht sind, wenn der Motor verreckt.
Das Gute daran?
Du kannst alles neu programmieren.
Es dauert vielleicht ein bisschen, aber es ist möglich. Ich hab’s gemacht. Und heute klingt mein Spiel klarer, freier, stärker – weil ich endlich auf meinen Körper höre.
5 Dinge, die du beim Üben SOFORT ändern solltest:
1. Werde dein eigener verdammter Coach.
Dein Lehrer, deine Band, deine Oma – alle können dir sagen, wie gut du bist.
Ist egal.
Wenn es sich für dich nicht gut anfühlt, ist es nicht gut.
Hör dir selbst zu.
Mach Fehler. Viele. Lerne draus.
Merke:
Feedback von außen ist nett. Feedback von innen ist ehrlich.
2. Nutze dein Warnsystem.
Dein Körper hat ein eingebautes Ampelsystem:
- 🔴 Rot: Es tut weh, es klingt scheiße, es fühlt sich falsch an. Hör auf.
- 🟠 Orange: Geht schon besser, aber noch nicht sauber. Feintuning nötig.
- 🟢 Grün: Klingt geil, fühlt sich geil an, weiter so.
Tipp: Ignorier diese Signale nicht.
Du willst nicht singen wie ein Auto mit Motorschaden.
3. Mach deinen Schwachpunkt zum Highlight.
Diese eine Stelle, die du immer versaust?
Die, wo du hoffst, dass sie keiner merkt?
Genau die musst du meistern.
Warum?
Weil du dort am meisten wachsen kannst.
Übe das, was du NICHT kannst.
Alles andere kannst du schon.
4. Qualität schlägt Quantität.
Es geht nicht darum, 3 Stunden zu üben.
Es geht darum, 10 Minuten richtig zu üben.
1 Übung, die sitzt, ist mehr wert als 30, die dich verwirren.
Problem: Unklare Übungen verschwenden Zeit.
Lösung: Übungen, bei denen du weißt, was du tust – und warum.
5. Fokus.
Wenn du eine Übung nicht verstehst – schmeiß sie raus.
Du bist kein Roboter.
Du brauchst keinen Übungsplan, der für alle funktioniert.
Du brauchst einen, der für dich funktioniert.
Entwickle deine eigenen Übungen.
Denk selbst.
Es geht nicht darum, deinen Lehrer glücklich zu machen.
Es geht darum, besser zu werden.
Für Einsteiger:
Erwarte nicht, beim ersten Training den Marathon zu laufen.
Sei realistisch.
Frage dich:
- Was klappt schon?
- Was noch nicht?
Für Fortgeschrittene:
Du wirst merken: Es gibt 1000 Dinge zu verbessern.
Aber du musst nicht alles können.
Ein Amateur macht alles ein bisschen.
Ein Profi macht eines richtig.
Fazit (in unter 99 Sekunden):
- Werde dein eigener Coach.
- Hör auf deinen Körper.
- Übe das, was du nicht kannst.
- Mach Fehler. Viele.
- Entwickle dein eigenes System.
- Es geht nicht ums Üben, es geht ums besser werden.
Wenn du so übst, wie du sprichst, wenn du müde bist – wirst du nie Fortschritte machen.
Aber wenn du dir zuhörst, wenn du auf deinen Körper hörst, wenn du smart trainierst –
dann kannst du nicht nur besser singen oder spielen.
Du wirst besser. Punkt.