4 Schritte für mehr Motivation beim Singen

  • Andi Heusser
  • 22. April 2025
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Singen üben Teil 3 – Warum du keine Ergebnisse bekommst (und wie du aufhörst, Zeit zu verschwenden)

Demotivation ist kein Zufall. Sie ist das Resultat von Chaos.

Menschen denken, sie brauchen eine Pause, wenn sie beim Üben keine Fortschritte machen.
Falsch. Was sie brauchen, ist ein Plan.

Ich wiederhole:
Kein Fortschritt heißt nicht: Du bist zu müde.
Kein Fortschritt heißt: Du hast keinen Plan.

Willst du wirklich zufällig besser werden? Dann tu, was 99 % der Leute tun: Wurschtle dich durch, probier mal das, dann das. Mach ein bisschen YouTube, ein bisschen Karaoke, ein bisschen „Ich singe einfach mal“. Und dann frag dich, warum du drei Monate später immer noch auf der Stelle trittst.

Oder – du gehst wie ein Profi ran. Und Profis arbeiten mit Klarheit.

1. Das Ziel ist der Anfang vom Sieg

Du brauchst ein Ziel. Nicht „Ich will berühmt sein“. Das ist kein Ziel. Das ist ein Wunsch, den du dir bei Kerzenschein flüstern kannst.

Ein echtes Ziel ist konkret, greifbar, messbar.
Was genau willst du können? Bis wann? Und warum?

Beispiel:
Bob der Baumeister.
Der Typ kann ein bisschen singen, aber bekommt Schweißausbrüche, wenn er vor Leuten steht.
In 6 Monaten heiratet er.
Ziel: Er will ein Liebeslied vor 160 Leuten für seine zukünftige Frau performen.
DAS ist ein Ziel. Weil es messbar ist. Weil es ein klares „bis dann“ gibt. Und weil es wehtun würde, es zu verkacken.

Auf dem Weg dahin gibt es mehrere Etappenziele:

Etappenziel 1: Struktur, Ablauf, Text und Melodie des Liedes lernen

Etappenziel 2: Präsentieren des Songs vor meinen besten Freunden

Etappenziel 3: Erstes öffentliches Singen z.B. in einer Karaoke-Bar, wo ihn niemand kennt

So baust du Ziele:

  • Ziel (groß): Was willst du wirklich?
  • Etappenziele (klein): Was musst du zuerst schaffen, um überhaupt dort anzukommen?
  • Zeitpunkt: Wann ist der Checkpoint?

Warum das wichtig ist? Weil du nur Fortschritt spürst, wenn du weißt, worauf du dich zu bewegst.

Jetzt kommt der harte Teil. Du willst es wissen? Sag’s dir laut: „Wird schon irgendwie gehen“ ist Bullshit.

Diese drei Sätze killen Fortschritt:

  1. Wird schon irgendwie gehen.
  2. Mach ich dann spontan.
  3. Das passt dann eh live alles.

Wenn du so planst, bist du nicht faul – du bist einfach unvorbereitet.

Wirklich gute Sänger klingen nicht deshalb gut, weil sie talentierter sind. Sie haben einen Plan.
Und sie sind bereit, den verdammten Plan umzusetzen. Jeden. Einzelnen. Tag.

Erwarte mehr von dir.
Setz dir Ziele, die wehtun, aber erreichbar sind.
Das ist der einzige Weg, wie du gewinnst.

2. Der Plan – oder warum Träumer nichts reißen

Die meisten Leute haben Träume. Wenige haben Pläne. Noch weniger halten sich dran.

Warum?

Weil Vision sexy ist.
Aber Plan = Arbeit.

Ich dachte früher, ich krieg’s nicht hin, weil ich das Wie nicht kannte. Bullshit. Ich hatte das Wie – ich hab’s nur ignoriert. Ich hab lieber in Visionen gelebt. Und das tun viele.

Beispiel aus dem echten Leben:
Ich war 16. Spiele mit einer Jazz-Fusion-Band, alle 40+ Typen, richtig gute Musiker.
Jede Probe war krass. Ich hab viel gelernt.
Aber weißt du, wie viele Auftritte wir hatten?
Null.
Weil keiner einen Plan hatte. Nur Träume. Nur Gerede.
Kein Output.

Also, was brauchst du?
→ Einen simplen, umsetzbaren, messbaren Plan.

Wichtig: Der Plan muss nicht perfekt sein.
Er muss funktionieren.

Beispiel: Bob der Baumeister again.
Ziel: Liebeslied bei der Hochzeit singen.

Etappenziel I: Lied lernen.
➜ Plan:

  • Welche Tonart passt zu mir?
  • Wo ist mein Stand jetzt?
  • Wann übe ich? Wie oft? Was genau?

Etappenziel II: Song vor Freunden singen.
➜ Plan:

  • Song auswendig lernen.
  • Vorher aufnehmen.
  • Selbst anschauen.
  • Feedback holen.

Etappenziel III: Karaoke-Bar-Test.
➜ Plan:

  • Erst auftreten, wenn du selbst überzeugt bist.
  • Video machen. Fehler analysieren.
  • Feedback von Leuten, die nicht nur sagen „War eh ganz gut“.

Don’t skip this:
Das beste Werkzeug zur Selbstkritik = Aufnahme.
Wenn du dich nie auf Band hörst, fliegst du blind.
Und du kannst nicht besser werden, wenn du blind trainierst.

3. Motivation – kommt nicht vom Himmel

Hier ist der Deal: Wenn du ein starkes Ziel hast – und einen echten Plan – brauchst du keine „Motivation“. Du brauchst nur Klarheit.

Und wenn die Motivation doch mal fehlt (was passieren wird)?
Dann brauchst du:

  • Accountability (jemand, der dich tritt)
  • Vorbilder (real oder digital)
  • ein starkes Warum

Und wenn das alles nicht hilft? Dann lies diesen Satz:

Selbst dein größtes Vorbild muss aufs Klo.

Alle fangen gleich an. Du hast alles, was du brauchst, bereits bei dir. Kein Talent-Gen. Kein geheimnisvolles Geschenk. Nur Arbeit, Wiederholung, Geduld.

4. Bereitschaft – der Unterschied zwischen Reden und Resultat

Willst du wirklich besser werden? Oder willst du nur davon reden, besser zu werden?

Weil das ist der Unterschied.

Sänger haben einen fatalen Fehler:
Sie üben weniger als alle anderen Musiker.
Weil sie glauben, Talent reicht.

Nope.

Du willst besser klingen?
Dann hör auf zu reden.
Fang an, dich selbst zu analysieren. Brutal ehrlich. Täglich. Ohne Ausreden.

Tipp:
Du brauchst kein Studio. Kein teures Equipment.
Du brauchst nur ein Handy, ein Mikro und die Bereitschaft, dich selbst zu hören – auch wenn’s weh tut.

Je öfter du dich hörst, desto besser wirst du.
Je öfter du übst, was dich stört, desto schneller verschwindet es.

Und vergiss Perfektion.
Bob der Baumeister muss nicht perfekt sein.
Er muss echt sein.

Fazit

  • Setz dir echte Ziele.
  • Mach einen funktionierenden Plan.
  • Hör auf, Ausreden zu benutzen.
  • Analysier dich selbst. Jeden Tag.
  • Motivation kommt, wenn du weißt, wohin du gehst.
  • Und wenn du trotzdem mal down bist – steh wieder auf.

Weil du kein Zuschauer bist.
Du bist hier, um zu bauen.
Und niemand baut was Großes mit einem „Irgendwie wird’s schon“.

Let’s go.

Neben dem autodidakten Lernen, absolvierte ich einige Ausbildungen in Wien, Hamburg, Zürich, Kopenhagen oder den USA. Die Basics zum Musikbusiness und die bis dorthin verborgenen Schätze zeigte mir Billy Ashbaugh während einer Tour, die mich speziell auf die intensive Zeit mit meiner eigenen Band „vonMenschenSohn” vorbereitete. Zusammen mit einem kleinen Team gründete ich die Wiener Gesangsschule Stimmfabrik. Seit 2012 arbeite ich als selbständiger Vocalcoach.


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